Der SAVE Wildlife Conservation Fund Botswana verzeichnet beeindruckende Fortschritte im Kampf gegen den Mensch-Wildtier-Konflikt: Keine Löwentötung im ersten Halbjahr und rund 50 Prozent weniger Nutztiertötungen!
In den NG 32 und NG35 Konzession im Okavango Delta arbeitet unser Team unermüdlich daran, die lokale Löwenpopulationen zu schützen und gleichzeitig das Zusammenleben zwischen Menschen und Wildtieren zu fördern. Denn die Löwen reißen häufig das Vieh der Farmer, die die Löwen aus Angst oftmals abschießen. In einer Region, in der das Überleben durch die Viehhaltung bestritten wird und die Löwenpopulation bereits immens geschrumpft ist, wollen wir als SAVE Wildlife Conservation Fund diesen Konflikt entschärfen.
Von Januar bis Juni 2025 legten die Ranger unseres Löwenschutzprojekts insgesamt 657,6 Kilometer auf ihren Patrouillen zurück. Diese systematischen Überwachungsfahrten entlang des Büffelzauns und durch die verschiedenen Gemeinden sind entscheidend für die Identifikation problematischer Löwen und die Kartierung von Konfliktgebieten. Die Arbeit des Teams umfasst auch den Bau raubtiersicherer Kraals, Haus-zu-Haus-Kampagnen und Weiterbildungen.
Keine Löwentötung bislang
Was das Löwen-Team feststellte: Kein einziger Löwe wurde unseren Beobachtungen nach in den ersten beiden Quartalen 2025 von Farmern getötet – ein Zeichen für den wachsenden Bewusstseinswandel in der lokalen Bevölkerung und die Wirksamkeit der Präventionsmaßnahmen. Im selben Zeitraum 2024 verzeichneten wir eine Löwentötung. Auch wenn dies keine hohe Zahl war, freuen wir uns über jedes Tier, das überlebt.
Auch die Zahl der getöteten Rinder und anderer Nutztiere, die die Farmer in der Region halten, ist zurückgegangen: Während unser Team im ersten Halbjahr 2024 noch 20 getötete Tiere dokumentiert hatte, sind in diesem Halbjahr lediglich 9 Tiere Löwen zum Opfer gefallen. Bevor wir unsere Arbeit starteten, waren es über 100 Tötungen durch Raubtiere.
Unsere Arbeit hilft Farmern und Löwen
Neue Kraals für die Tiere
Unserer Schutzmaßnahmen kommen direkt bei den Landwirten an:
Raubtiersichere Kraals: Vier speziell konstruierte Viehgehege aus Gummipfählen, Zäunen und Netzabdeckungen schützen bereits über 100 Nutztiere von vier Begünstigten in den Gemeinden Morutsha, Quqao und Katamaga.
Solarbetriebene Beleuchtung: Sieben Solarleuchten wurden bei zwei Landwirten installiert und schützen rund 75 Nutztiere vor nächtlichen Raubtiergriffen.
Gemeinschaft im Mittelpunkt
Community first – die Menschen vor Ort gestalten die Projekte mit
Das Projekt lebt von der aktiven Beteiligung der lokalen Bevölkerung. Neun Ranger, darunter vier Frauen, stammen alle aus der Region und wurden speziell für ihre Aufgaben ausgebildet. Sie führen monatliche Haus-zu-Haus-Besuche durch, sammeln Daten und sensibilisieren die Landwirte für bewährte Praktiken.
Ein innovativer Ansatz ist die Bildung von fünf Landwirtschaftsclustern mit insgesamt 73 Teilnehmern. Diese Gruppen fördern den Wissensaustausch und stärken das Gemeinschaftsgefühl bei der Bewältigung des Mensch-Wildtier-Konflikts.
Professionelle Unterstützung und Weiterbildung
Die Zusammenarbeit mit dem Department of Wildlife and National Parks zeigt sich besonders erfolgreich: Die Ranger wurden in Erster Hilfe und Konfliktmanagement geschult und unterstützen nun offiziell bei der Bearbeitung von Raubtiervorfällen. Dies beschleunigt Entschädigungsverfahren für betroffene Landwirte erheblich.
Technologie im Dienst des Naturschutzes
Kamerafallen entlang strategisch geplanter Routen dokumentieren Tierbewegungen und liefern wertvolle Daten für die Forschung. Die regelmäßige Wartung der Transekte gewährleistet eine kontinuierliche Überwachung der Löwenpopulationen.
Ausblick: Ambitionierte Pläne für die Zukunft
Das Löwen Projekt plant bereits die nächsten Schritte: Aufbau von Landwirtschaftsverbänden, Gemeindeschulungen und das langersehnte Löwen-Halsband-Programm für eine noch präzisere Überwachung.
Über SAVE Wildlife Conservation Fund: SAVE Wildlife Conservation Fund Botswana setzt sich für den Schutz bedrohter Wildtierarten durch gemeinschaftsbasierte Ansätze ein. Das Lion Conservation Project ist ein Beispiel für erfolgreiche Naturschutzarbeit, die lokale Gemeinden einbezieht und nachhaltige Lösungen für Mensch-Wildtier-Konflikte entwickelt.
Das Lion Conservation Project wird durch die Oak Foundation, Prowildlife und 24 Gute Taten unterstützt und mitfinanziert.