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DRC: SAVE-Spielgruppe macht weiter – Trotz Angriffen auf Region  

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DRC: SAVE-Spielgruppe macht weiter – Trotz Angriffen auf Region  

„Die Eltern haben sich gemeinsam dazu entschieden, bis zum Schulstart ihrer Kinder hier in Kanya Bayonga zu bleiben“, sagt Rémy Kakule, SAVE-Direktor im Kongo, mit einem Lächeln. Denn damit steht fest: die Familien wollen, dass ihre Kinder weiterhin in der Spielgruppe von SAVE bleiben. Nachdem die Familien ihre Heimatdörfer nach Rebellenangriffen im April verlassen mussten, kümmern sich unsere Betreuerinnen hier in der Kleinstadt Kanya Bayonga um die Kinder im Vorschulalter. .  

„Mein Sohn war überglücklich, als er erfuhr, dass es mit der Spielgruppe weitergeht und sogar dieselben Lehrerinnen sich um die Kinder kümmern werden“, erzählt Muhindo Luvachungana Justin. Er ist der Vater von dem kleinen Gift, der die umgesiedelte SAVE-Spielgruppe im Kongo besucht. “Diese Lehrerinnen und Lehrer sind wie zusätzliche Eltern geworden.”  

Mit dieser Empfindung sind die beiden nicht allein. Denn insgesamt 47 Kinder erfreuen sich an dem safe space, den SAVE im April dort errichtete, um Kinder über Umweltschutz aufzuklären. Nachdem Rebellen mehrere Orte in der Region Nord-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) angegriffen hatten, mussten hunderte Menschen fliehen. Unsere Spielgruppe war zuvor in dem Dorf Kishishe angesiedelt, bevor das Team auf Kanya Bayonga auswich.   

Rémy leitet das SAVE-Projekt in DRC und hat Stimmen aus der Spielgruppe eingefangen. „Viele Eltern berichten uns, dass es für sie nach der Flucht noch härter sei, ihren Kindern die grundlegenden Bedürfnisse zu erfüllen“, sagt er. Nach dem Umzug haben auch die Familien der 17 Kinder aus Kishishe angefangen, sich langsam dort einzuleben. Doch das ist nach der Erfahrung von Gewalt und dem Verlust von Freund*innen, Nachbar*innen und Familienmitgliedern alles andere als leicht. Vor allem für die Kinder.  

„Es fehlt nicht nur an genügend Kleidung und Nahrung nach der Flucht, jetzt müssen sie außerdem das Erlebte irgendwie verarbeiten“, sagt Rémy.  

Wir als SAVE wollen ihnen mit dem Fortführen unserer Spielgruppe zunächst ein Gefühl von Normalität und Geborgenheit geben. Das ermöglichen unsere Lehrer*innen vor Ort, die mit den Kindern Tiere malen, Bücher lesen und bei gelegentlichen Exkursionen Tiere und Natur in ihrer Umgebung erkunden. Dies ist Teil des von SAVE eigens erschaffenen Bildungscurriculums „Early Childhood Development“, das bei den Kleinsten in der Gesellschaft ansetzt, um ganzheitlich über Umweltschutz aufzuklären. Denn die SAVE Projekte liegen in sogenannten Wildtierkontaktgebieten, in denen häufig Tiere und Menschen um Platz und Ressourcen konkurrieren. Das Ziel von SAVE ist es, diesen Konflikt durch Bildung zu entschärfen. Im angrenzenden Virunga-Nationalpark sind zahlreiche bedrohte Arten wie Berg-Gorillas, Waldelefanten oder Okapis zu Hause, die es zu schützen gilt. Doch bewaffnete Konflikte führen nicht nur dazu, dass unschuldige Zivilist*innen um ihre Leben kämpfen müssen, sondern auch Umweltschützer*innen verstärkt ins Visier genommen werden. Dabei ist die Artenvielfalt hier einzigartig und der Regenwald ein wichtiger Klimaschützer.    

 „Wir wollen den Kindern zukünftig unbedingt die Wildtiere zeigen und deshalb eine geführte Exkursion mit ihnen machen“, sagte Rémy. Doch dafür benötigt das SAVE Büro in DRC finanzielle Mittel. “Um eine Safari für die insgesamt 47 Kinder (neben den Kindern aus Kishishe besuchen noch viele Kinder aus den umliegenden Orten die Spielgruppe) zu organisieren, müssen wir mehrere Fahrzeuge und Guides buchen und einen Nationalpark auswählen, der den Kindern und Lehrer*innen Sicherheit garantiert.”  

Außerdem plant das Team in Kanya Bayonga, Bäume in der Community zu pflanzen, damit die Kinder verstehen, welchen Beitrag diese zum Klimaschutz leisten. „Wir möchten damit auch der Community in Kanya Bayonga, die uns aufgenommen hat, etwas zurückgeben. Denn Kinder aus den Dörfern Kibirizi, Bambo und Kiwanja mussten ebenfalls vor den Rebellen flüchten und sind nun gemeinsam mit den Kindern hier vor Ort in der Spielgruppe“, berichtet Rémy. Damit alle versorgt werden können, benötigt die Spielgruppe Kleidung – vor allem Schuhe – und Nahrung. „Wenn wir genug zusammen bekommen, um den Kindern täglich eine Mahlzeit zu kochen, können sie den Tag mit vollem Bauch beginnen.“