Löwen retten durch Gemüseanbau
SAVE fördert Smart Agriculture Programm in Botswana
Der SAVE Wildlife Conservation Fund, eine Artenschutzstiftung mit Sitz in Wülfrath, hat ein klimafreundliches, landwirtschaftliches Entwicklungsprojekt ins Leben gerufen um den Obst- und Gemüseanbau in Botswana zu fördern.
Mit dem “Climate Smart Agriculture-Projekt” sollen Menschen in den stark vom Klimawandel betroffenen Dörfern rund um das Okavango-Delta zum einen in die Lage versetzt werden, nachhaltig ihre Ernährung und ein Einkommen zu sichern.
Gleichzeitig dient das Projekt dem Überleben von gefährdeten Wildtieren wie Löwen, Wildhunden oder Leoparden.
Gerade rund um das Okavango-Delta kommt es durch die übermäßige Viehhaltung zu zahlreichen Konflikten zwischen Nutz- und Wildtieren. Löwen wurden erschossen oder vergiftet.
Noch dramatischer wurde die Situation durch die ausbleibenden Touristen während der Pandemie, was viele arme Menschen in die Notlage brachte zu wildern.
Das Climate Smart Agriculture-Projekt dient also sowohl den Menschen, als auch dem Artenschutz. Im Rahmen des Programms werden die von COVID-19 betroffenen Communities in Obst- und Gemüseanbau ausgebildet, was sie unabhängig von der Viehhaltung macht.
Sie werden gestärkt und in die Lage versetzt, mit ihren landwirtschaftlichen Produkten Geld zu verdienen und sich selbst gesund zu ernähren.
Climate Smart Agriculture gibt es nun schon seit über einem Jahr, und insgesamt wurden bisher fünf Einzelprojekte mit jeweils rund 5.000 Euro gefördert. Dazu gehört zum Beispiel ein Garten in einem Zufluchtsort für gefährdete Waisenkinder. Das selbst angebautem Obst und Gemüse im Garten des Zentrums sichert die gesunde Ernährung der Kinder, und gleichzeitig kann das Projekt kleine Gewinne aus dem Verkauf der Feldfrüchte erwirtschaften. In einem anderen Dorf ist ein Gemeinschaftsgarten für den Bio-Anbau entstanden. Ein weiteres Gartenbauprojekt bietet insgesamt Frauen gesunde Ernährung und ein kleines Einkommen.
Obst- und Gemüseanbau in einer der wildtierreichsten Regionen der Erde heißt nicht nur Bearbeitung des knochentrockenen Bodens, Bau von Wasserleitungen und Wassercontainern und Schutznetze vor der sengenden Sonne. Es bedeutet vor allem den Bau von wildtierischeren Zäunen rund um die Gemüsegärten. Wird das versäumt, kann eine Elefantenherde die Ernte in einer Nacht zunichte machen.
Das bisher größte Climate Smart Agriculture-Projekt ein zwei Hektar Boden das durch fünf Gemeinden bewirtschaften wird. Es liegt in einer Region angrenzend an ein unumzäuntes Wildreservat mit besonders gravierenden Wildtierkonflikten.
Das Climate Smart Agriculture-Projekt ist Bestandteil des SAVE-Programms Education for Conservation (E4C), also Bildung für den Artenschutz. Hierbei soll die lokale Bevölkerung wirtschaftlich gestärkt und in Artenschutzmaßnahmen eingebunden werden.